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+++ Auf dem 51. Verkehrsgerichtstag in Goslar hat dessen Präsident Kay Nehm die „lebensgefährlichen Verhaltensweisen vieler Radler“ angeprangert. So zitiert und kritisiert es zumindest der VCD. Der Radlerclub ADFC hat es noch präziser: „Kaum ein Radfahrer“ fahre mit vorgeschriebener Beleuchtung und kaum einer kümmere sich um die Fahrtrichtung oder um Ampeln, soll Nehm gesagt haben. Das weist der ADFC zurück. „Zwei Drittel der Bevölkerung fahren Fahrrad, zwei Drittel der Bevölkerung sollen sich also ununterbrochen als Rüpel benehmen?“, fragt ADFC-Chef Burkhard Stork. Viele Städte seien auf den steigenden Radverkehrsanteil gar nicht eingestellt. „Wenn wir von Radfahrern erwarten, sich an die Regeln zu halten, dann müssen Regelwerke und Infrastruktur dem Anstieg des Radverkehrs angepasst werden“, entschuldigt Stork das Fehlverhalten einiger „Rüpelradler“. Solche Ausdrücke seien aber auch fehl am Platze und vertieften eher gegenseitige Vorurteile, sagt VCD-Verkehrssicherheitsexpertin Anja Hänel. „Wir müssen daran arbeiten, dass Radfahrende, Autofahrende sowie Zufußgehende ausreichend Kenntnis über die Regeln im Straßenverkehr haben und die Infrastruktur dem wachsenden Radverkehr angepasst wird.“ Nehm hat wohl auch weniger den Rüpelradler gemeint, als vielmehr die „offensichtlich behördliche Duldung“ der Regelmissachtung kritisiert.
von Tim Bartels
> Die goldenen Regeln zur Verkehrssicherheit auf einen Blick unter www.adfc.de/goldeneregeln
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